GRI: Der Gold-Standard für den Nachhaltigkeits-Bericht
- Joern Kleinschmidt
- 8. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Feb. 2022

Die Global Reporting Initiative (GRI) bietet Unternehmen und Organisationen seit 1997 die Möglichkeit, zur Unterstützung und Weiterentwicklung ihrer CSR-Aktivitäten, in strukturierter Form, entsprechend der Empfehlungen und Standards der GRI zu berichten. Das Berichtswesen soll dabei unterstützen, Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung gesellschaftlich Verantwortlichen Handelns im Sinne von CSR zu analysieren und weiterzuentwickeln. Im Vergleich zum empfehlenden Charakter der OECD Leitlinien und zum Community-Ansatz des Global Compacts, ist eine Mitgliedschaft in der GRI mit wesentlich anspruchsvolleren Standards für das Berichtswesen und entsprechend höherer Transparenz verbunden. GRI konzentriert sich dabei stark auf CSR-Umsetzungsaktivitäten in sozialer, ökologischer und ökonomischer Dimension, sowie in der zur Umsetzung notwendigen Governance der Mitglieder. Damit fokussiert die GRI auf die drei zentralen Elemente der Triple Bottom Line. Durch die Veröffentlichung von Nachhaltigkeits-Berichten sollen die teilnehmenden Unternehmen motiviert werden, ihre Geschäftsprozesse und Aktivitäten zunehmend nachhaltiger auszurichten, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren sowie idealer-weise Chancen für die weitere Entwicklung des Unternehmens zu erkennen und zu nutzen. GRI ist mittlerweile ein bei vielen großen und international agierenden Unternehmen weltweit etabliert; nach Auskunft von GRI nutzen 93% der 250 größten Unternehmen der Welt die GRI Standards für die Berichterstattung ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten.
Auch der GRI-Standard wird in Bezug auf seine tatsächliche Wirkung und seinen Beitrag zur Verbesserung der globalen Situation in ökologischer-, sozialer- und ökonomischer Dimension kritisch hinterfragt und muss sich dem Vorwurf des whitewaschings stellen. Milne und Gray vermuten, dass bereits die Integration sozialer, ökologischer und ökonomischer Indikatoren in die Berichtswesen der Unternehmen, mit gesellschaftlicher Verantwortung gleichgesetzt wird, ohne dass tatsächlich eine echte und nachhaltige Sorge, insbesondere für die ökologische Entwicklung, besteht. Diese Entwicklung wird, ihrer Meinung nach, durch das GRI-Reporting und die regelmäßigen Benchmark-Berichte von SustainAbility und KPMG weiter institutionalisiert und verstärkt. Die Studie befürchtet sogar, dass die Reporting Initiativen den bestehenden Status Quo der Unternehmen verfestigen und tatsächlichen, echten ökologische Fortschritt behindern.
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